Heimatliebe – für manche ein altmodisches Wort, für andere ein Gefühl, das tief verwurzelt ist. Zwei Männer aus Evessen wollen nun beweisen, dass der Begriff alles andere als verstaubt ist: Michael Seraphin und Michael Strohmann haben mit ihrer Initiative „Elmkind“ ein Projekt gestartet, das den Höhenzug zwischen Wolfenbüttel und Helmstedt wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken soll. Ihr Ziel: zeigen, wie schön und lebenswert die Region rund um den Elm ist und wie viel Gemeinschaft in ihr steckt.
„Mit unseren Aktionen wollen wir erfahrbar und fühlbar machen, was diese Kulturlandschaft bedeutet“, sagt Strohmann. So der 64-Jährige weiter. Heimatliebe und Bodenständigkeit seien wichtige Werte, doch gehe es vor allem um unmittelbare Eindrücke, Naturerlebnisse und das Gefühl von Verbundenheit.
Dass die beiden Herzblut für die Heimat haben, ist kein neues Phänomen. Schon früher haben sie gemeinsam Projekte umgesetzt, die den Elm in Szene setzen. Mit ihrem Verein Friends for Life gründeten sie vor Jahren den Elm-Supertrail, einen 72-Kilometer-Ultralauf, der jährlich rund 200 Läuferinnen und Läufer anzieht. „Wir wollten schon damals etwas tun, was dem Elm und seiner Schönheit gerecht wird“, erklärt Strohmann.
Marke soll regionale Identität unterstützen
Genau dieses Leitmotiv verfolgt die neue Marke Elmkind. Für Seraphin ist klar: „Es geht um den Elm, die Schönheit der Region und die Menschen, die stolz sind, hier zu leben.“ Er betont, wie wichtig Gemeinschaft und Bodenständigkeit seien, bei denen „der Handschlag noch zählt“.
Elmkind soll jedoch weit mehr sein als nur regionale Identität zum Anziehen. Die Initiative möchte ein landkreisübergreifendes Statement setzen und allen Gewerbetreibenden, Vereinen und Initiativen rund um den Elm eine Plattform bieten. „Wir bieten allen Gewerbetreibenden um den Elm eine zusätzliche Möglichkeit der Vernetzung. Jeder ist eingeladen, Elmkind zu sein und unser Statement zu teilen“, sagt Seraphin.
Mehr als nur Region zum Anziehen
Doch warum braucht gerade diese Region zusätzliche Unterstützung? Die Antwort ist für ihn eindeutig: „Im Grunde hat jede Region so etwas nötig“, erklärt er. Seit Jahren beschäftige er sich mit dem Thema Tourismus.findet, dass der Elm im großen Verbandsgefüge schlicht untergeht. Daher der Entschluss: „Ich mache das jetzt selbst.“
Am Samstag, den 1. November 2025, ging schließlich die Vermarktungsplattform Elmkind.de online. Sie soll nicht nur Merchandise mit dem „Elmkind“-Logo anbieten, sondern vor allem Raum geben für Ideen, Projekte, Kooperationen und Geschichten aus der Region. Die Textilien seien „nur ein Vehikel, um den Geist unserer Idee nach außen zu tragen“, so Seraphin. Außerdem fließen 15 Prozent aller Einnahmen in regionale soziale Projekte.
Elm-Gärtnerei arbeitet mit „Elmkind“ zusammen
Erste Unterstützer haben die beiden bereits gefunden. Die Elm-Gärtnerei Krüger aus Evessen ist mit dabei, weitere Gespräche laufen. Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das Menschen verbindet, Gemeinden stärkt und den Elm sichtbar macht. „Wir laden rund um den Elm Menschen, Vereine und Firmen ein, mitzumachen“, sagt Strohmann.
Und langfristig denken die beiden groß. Sehr groß. „Auf der ganzen Welt sieht man doch Leute mit ,I love New York‘-Klamotten rumlaufen“, meint Seraphin und lacht. Dann wird er ernst: „Wäre es nicht cool, wenn es irgendwann mal andersrum wäre? Dann trifft man in New York Menschen mit einem Elmkind-Shirt.“
Beitragsbild: Flagge zeigen mit Elmkind-Textilien: Auch auf diesem Wege soll die Aktion Fahrt aufnehmen. Foto: Elmkind
