Die Polizei warnt derzeit eindringlich vor einem Betrugssystem, das gezielt junge Kontoinhaber ins Visier nimmt.
Die Polizei warnt derzeit eindringlich vor einem Betrugssystem, das gezielt junge Kontoinhaber ins Visier nimmt.

Kriminelles Netzwerk nutzt junge Kontoinhaber aus – Polizei warnt

Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25. November 2025, 11:37 Uhr

Die Polizei warnt im Raum um Salzgitter derzeit eindringlich vor einem Betrugssystem, das gezielt Jugendliche und junge Erwachsene ins Visier nimmt. Seit Ende Juni 2025 registriert der Zentrale Kriminaldienst der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel mehrere Fälle, in denen flüchtige Bekannte junge Menschen bedrängen, ihre EC-Karte samt PIN auszuhändigen. Oft locken die Täter mit schnellen Geldversprechen – die jedoch meist ausbleiben oder weit geringer ausfallen als angekündigt.

Im Kreis Helmstedt warnt die Polizei ebenfalls vor Betrügern. Dort sind falsche Handwerker unterwegs.

Was viele der Betroffenen nicht ahnen: Sie werden damit Teil eines Geldwäschesystems. Auf ihren Konten landen innerhalb weniger Tage hohe, illegal erlangte Summen, die anschließend von den Tätern mit der gestohlenen Karte abgehoben werden. Die Jugendlichen bleiben nicht nur auf dem Schaden sitzen. Gegen sie wird in der Regel auch ein Strafverfahren wegen Geldwäsche eingeleitet.

Besonders perfide: Die Täter raten den Jugendlichen, die Karte nach einigen Tagen als „verloren“ bei der Polizei zu melden. Zu diesem Zeitpunkt ist das Geld in den meisten Fällen längst abgehoben und verschwunden.

Karte oder Pin nie weitergeben

Die Polizei warnt daher nachdrücklich und empfiehlt klar: Niemals die EC-Karte oder die PIN an andere Personen weitergeben, auch nicht an vermeintliche Freunde. Gerade auf Druck oder Geldangebote soll niemand eingehen und misstrauisch bleiben, wenn jemand das eigene Konto „nutzen“ möchte. Hinter solchen Angeboten stecken fast immer Betrug oder Geldwäsche. Jede verdächtige Ansprache sollte sofort gemeldet werden.

Die Verantwortung für die Kontonutzung liegt immer bei der Karteninhaberin oder dem Karteninhaber. Wer seine Karte herausgibt, kann sich selbst strafbar machen – unabhängig davon, ob jemand Druck ausgeübt hat oder eine Belohnung in Aussicht stellte. Die Folgen können gravierend sein und sich lange auf das spätere Leben auswirken.

Jugendliche, die bereits in ein solches System geraten sind, sollten schnell handeln. Die Polizei rät dringend, unverzüglich Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Eine Selbstanzeige kann helfen, strafrechtliche Konsequenzen abzumildern und zur Aufklärung der Taten beizutragen.

Nur durch rasche Hinweise können weitere Straftaten verhindert und Täter ermittelt werden.

Beitragsbild: Momentan geraten gerade Jugendliche und junge Erwachsene ins Visier von Betrügern. Foto: Stock

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