Mit einer „Stunde der Besinnung“ haben Landkreis, Stadt Wolfenbüttel und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Sonntag, den 16. November 2025, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Das traditionelle Gedenken am Volkstrauertag rückte in diesem Jahr besonders die Sorgen junger Menschen in den Mittelpunkt.
Landrätin Christiana Steinbrügge (CDU) fand klare und eindringliche Worte. Sie erinnerte an Gefallene, Vertriebene sowie an Menschen, die bis heute unter Krieg, Flucht und Verfolgung leiden. „Erinnerung ist ein Schutzschild unserer stabilen und wehrhaften Demokratie“, sagte sie. Gleichzeitig betonte sie, wie notwendig das gemeinsame Wachhalten von Geschichte bleibt.
Programm mit Lesungen und Musik
Für Gänsehautmomente sorgten Schülerinnen der Leibniz-Realschule. In kurzen Lesungen beschrieben sie ihre Sicht auf aktuelle Kriege, ihre Ängste – aber auch ihre Hoffnung auf Frieden. Ihre Texte verbanden sie mit den Schicksalen früherer Generationen, die durch Krieg ihr Zuhause oder ihr Leben verloren. Die Beiträge der Jugendlichen verliehen der Veranstaltung eine besondere Authentizität und Emotionalität.
Bürgermeister Ivica Lukanic würdigte das Engagement der Schülerinnen ausdrücklich. „Ich bin den Schülerinnen der Leibniz-Realschule sehr dankbar“, sagte er. Sie hätten sich mit „großer Ernsthaftigkeit und Empathie“ den Themen Krieg, Vertreibung und den Sorgen ihrer eigenen Generation gestellt. Für ihn zeigt ihr Einsatz, dass Erinnern kein Ritual ist – sondern eine Verpflichtung, die Gegenwart zu gestalten.
„Er hält uns vor Augen, wie verletzlich Frieden ist“
Musikalisch wurde die Gedenkstunde von Maximilian Bauer auf dem Cello mit Werken von Johann Sebastian Bach und Evaristo Felice Dall’Abaco begleitet. Matthias König setzte an der Trompete mit dem „Lied vom guten Kameraden“ einen stillen, traditionellen Akzent. Die abschließende Kranzniederlegung rundete die würdige Veranstaltung ab.
Lukanic erinnerte zum Ende der Gedenkstunde daran, dass der Volkstrauertag kein Blick in längst vergangene Zeiten sei. „Er hält uns vor Augen, wie verletzlich Frieden ist“, sagte er. Und er mache deutlich, wie entscheidend der Einsatz jedes Einzelnen für eine demokratische und offene Gesellschaft ist.
Beitragsbild: Mit Fahnen und Gestecken gedachten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Landkreis und die Stadt Wolfenbüttel den Opfern von Gewalt und Krieg. Foto: privat