Von der Mittelschule zum Bildungszentrum in Wolfenbüttel

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 30. November 2025, 12:40 Uhr

Das Areal des heutigen Bildungszentrums Landkreis Wolfenbüttel blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Viele Wolfenbütteler heute kennen sie nicht mehr. Die Wolfenbütteler Geschichtswerkstatt hat sich unter der Federführung von Stadtheimatpfleger Rudolf Fricke intensiv mit der Geschichte der Grundstücke Harzstraße 2–5 beschäftigt. Ergebnis dieser Recherchen ist eine reich bebilderte und gut lesbare neue Ausgabe der Schriftenreihe Werkstattgespräche.

Die Broschüre zeichnet die Entwicklung des Areals vom 19. Jahrhundert bis heute zum Bildungszenrum nach. Sie beleuchtet die ursprünglichen Nutzungen, die vom großbürgerlichen Wohnsitz über ein Gasthaus und ein Fuhrunternehmen bis hin zu verschiedenen Werkstatt- und Ladenflächen reichten.

Besonders spannend: Die Schulgeschichte beginnt bereits 1861 im imposanten Fachwerkhaus Harzstraße 3 mit der Einrichtung einer Bürgerschule. Daraus entwickelte sich das heutige Theodor-Heuss-Gymnasium.

Verschiedene Schulen in den Räumen des BIZ

Im Laufe der Jahrzehnte entstanden weitere schulische Strukturen. 1932 wurden in der Harzstraße die Mädchen- und Jungenmittelschule zusammengelegt, später zur Realschule weiterentwickelt. Ab 1981 übernahm schließlich der Landkreis die Gebäude und baute sie Schritt für Schritt zum heutigen Bildungszentrum aus. Heute beherbergt es zahlreiche Lehrgänge, Veranstaltungen und Beratungsangebote.

Die Broschüre bietet jedoch weit mehr als reine Chronologie. Kleine Anekdoten lockern die historische Darstellung auf. So diente die ehemalige Schlentermühle an der Krummen Straße einst als improvisierte Turnhalle und wurde von den Schülern augenzwinkernd „Knochenmühle“ genannt.

Ein weiteres Kapitel widmet sich einem in den 1960er-Jahren landesweit beachteten Biologieprojekt des Schulhausmeisters Karl Heinz Grossert, der ein beheiztes Gewächshaus errichtete und dort gemeinsam mit Kindern exotische Pflanzen aufzog und Aquarien pflegte.

Vortrag zur Geschichte des Bildungszentrums

Die 60-seitige Ausgabe Werkstattgespräche-07 (A4) ist für 6 Euro an der Theaterkasse am Stadtmarkt erhältlich. Interessierte können sie außerdem direkt bei Rudolf Fricke bestellen. Er ist per Telefon unter der 05331/32839 und per Mail an wf.heimatgeschichte@t-online.de erreichbar.

Wer noch tiefer in die Geschichte des Areals eintauchen möchte, hat dazu im Februar Gelegenheit: Am Mittwoch, den 18. Februar 2026, lädt Fricke von 18 bis 20.15 Uhr zu einem Vortrag mit anschließender Hausbesichtigung im Bildungszentrum ein.

Beitragsbild: Katja Schlager, Leiterin des Bildungszentrums, und Stadtheimatpfleger Rudolf Fricke stellen die neueste Ausgabe der „Werkstattgespräche“ vor. Foto: BIZ

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